Amanita muscaria |
Der Pilz der Glückszustände bereitet
auch genannt
Glückspilz
Unsere europäische Kultur hat uns eine reichhaltige Pilzkultur überliefert, wobei der Fliegenpilz, der Pilz mit dem die Seele fliegen kann, als einer der eindrücklichsten bekannt ist.
Als König des Waldes hatte ich in einem tiefen Nadelwald einst eine mystische Begegnung mit ihm.
Die Präsenz und Ausstrahlung dieses imposanten 50 cm grossen Pilzes hatte mich sehr berührt und entrückt.
In Indien wurde er als "Soma" Spender interpretiert und er komt weltweit vor.
Bevorzugt unter oder in der Nähe von und nur in Symbiose mit Birken oder Kiefern
(Mykorrhiza-Partnerschaft). Ende August bis Mitte-Ende November.
Hier wird beschrieben
Fliegenpilz Inhaltsstoffe
Der wichtigste Wirkstoff im Fliegenpilz ist Ibotensäure.
Im Pilzfleisch unter der Huthaut und in den Lamellen befindet sich deutlich mehr Ibotensäure als im Stiel oder in der Huthaut.
In frischen Fliegenpilzen findet sich etwa 0,03-1% Ibotensäure.
Die Ibotensäure zerfällt sehr leicht in eine andere Substanz namens
Muscimol, nämlich beim Trocknen des Pilzes (durch Decarboxylierung).
Muscimol ist deutlich stärker psychoaktiv als Ibotensäure, es gibt sogar die Vermutung dass die Ibotensäure an sich gar nicht psychoaktiv ist und die Wirkung nur daher kommt, dass sie im Körper ebenfalls zu Muscimol verstoffwechselt wird.
Muscimol ist deutlich stärker psychoaktiv als Ibotensäure, es gibt sogar die Vermutung dass die Ibotensäure an sich gar nicht psychoaktiv ist und die Wirkung nur daher kommt, dass sie im Körper ebenfalls zu Muscimol verstoffwechselt wird.
Außerdem zerfällt Ibotensäure auch in Muscazon, welches jedoch nicht
oder nur sehr schwach psychoaktiv wirkt und wohl ebenfalls in Muscarin
und Hydroxy-2-pyrrolidon (welche jedoch auch im frischen Pilz in Spuren
vorkommen), beide ebenso nicht oder nur schwach wirksam.
Geschichtliches:
Der Fliegenpilz wurde vermutlich schon in der Steinzeit gebraucht. Historisch ranken sich um Amanita muscaria
in der Hauptsache phantasiereiche Mythen und wissenschaftliche
Spekulation. Dem Pilz wird vielerlei kulturell-religiöse Bedeutung
unterstellt. Ob er wirklich das Soma der Veden (s.u.), das Haoma der
Parsen oder der Kykeon1 der eleusinischen Mysterien ist,
bleibt fraglich. Weithin bekannt auf jeden Fall ist, dass der
Fliegenpilz eng mit der schamanischen Tradition, vornehmlich der
sibirischen, verknüpft ist. Nicht sehr geläufig hingegen ist, dass der
Fliegenpilz-Kult über alle Teile Europas und in vielen asiatischen
Ländern weit verbreitet war. In Sibirien und Nordamerika wird er sogar
noch heute praktiziert.
1256 wurde der Fliegenpilz zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Als Fungus muscarius beschreibt der Mönch Albertus Magnus den Pilz, der 1440 im Kräuterbuch von Dr. Johannes Hartlieb als „Mucken Swamm“ (lat. muscinery)
weitere Beachtung findet, seitdem aber aus der Naturheilkunde
verschwunden zu sein scheint. Einzig der Zweig der Homöopathie macht
sich bis heute die Wirkstoffe des Krötenstuhls zu Nutze (s.u.) (9, 18,
22, 23).
Als Nahrungsmittel hat der Fliegenpilz
in einigen Ländern Freunde gefunden. Er wird in den Alpen, in Japan und
in Russland gern auf den Tisch gebracht. Auch in Deutschland,
vornehmlich in nördlichen Teilen des Landes, war es nicht unüblich, den
heute gefürchteten „Giftpilz“ zu verzehren. Heute hat sich diese Mode
allerdings weitgehend verflüchtigt (9, 16).
Wie Christian Rätsch in seiner Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen ausführt, werden bezüglich der Geschichte des A. muscaria allerhand Mutmaßungen angestellt (s.o.). Eine der wichtigsten möchte ich im Folgenden kurz darstellen:
Der Botaniker Gordon Wasson und seine
Frau Valentina haben sich lang und ausführlich mit dem Fliegenpilz und
seiner Identifizierung als heiliges Soma beschäftigt. In ihrem Buch Soma -The divine mushroom of immortality
belegen sie ihre Vermutungen anhand vieler Vergleiche und „Beweise“.
Sie beeindruckten die Wissenschaft damit so sehr, dass der Mythos vom
Soma gelöst schien (26). Terence McKenna allerdings widerspricht den
Wassons in Speisen der Götter, indem er einen simplen Vergleich
anstellt: Das hochgepriesene Soma der Veden sei in verzückter,
ekstatischer Weise besungen und beschrieben worden. Der Fliegenpilz
hingegen wirke, wie die meisten typisch schamanischen Gewächse (z.B. Datura, Brugmansia, Sophora secundiflora …),
eher unangenehm – fast toxisch. McKenna bemerkt, dass der Fliegenpilz
in den wenigsten Fällen tatsächlich euphorische und ekstatische Zustände
bewirke und führt Wassons und seine eigenen enttäuschenden Erfahrungen
an. Von daher (und mittels anderer, hier nicht näher darzulegender
Gründe) schließt er einen Bezug von A. muscaria zu Soma aus (10).