Liebe/r Rasmin,
Das
Thema der Schwüre, Versprechen und Flüche beschäftigt einige Leser - es
wurde mehrfach von Ihnen gewünscht! Es ist ein komplexes Thema und
beginnt mit dem Umgang mit unseren innewohnenden Fähigkeiten.
Da
wir Menschen unsere schöpferischen Fähigkeiten und das Knowhow der
direkten, unabhängigen Realisierung unserer Ziele irgendwann verloren
haben, versuchen wir, uns auf anderem Wege zu behelfen.
In
entwickelten Zeitaltern wussten wir um die Gesetze des Schöpfungsaktes,
der Materialisation und De-Materialisation, um die Kausalitäts-Gesetze,
um unsere wahre Herkunft und unsere wahre Macht. Es war ein Leichtes,
mentale Vorstellungen in die Realität umzusetzen, bzw. materielle
Gegenstände zu erzeugen. Man übernahm auch Verantwortung für seine
Kreationen und konnte sie jederzeit wieder auflösen.
Durch
falsche Anwendung unserer Kräfte, vor allem die Nutzung aus eigener
Vorteilsberechnung zum Schaden anderer, wird das harmonische
Kräfteverhältnis gestört. Durch die innewohnende Anbindung an Ethik und
Gleichberechtigung sorgt das nach außen delegierte Schicksalsgesetz
dafür, dass man negativ genutzte Kräfte verliert und dass die negativen
Auswirkungen dieser Kräfte an sich selbst erfahren werden müssen.
Kurzsichtigkeit,
Ignorieren der Langzeit-Auswirkungen vom eigenen Verhalten und
Selbstüberschätzung lassen den Menschen immer wieder seine Macht
missbrauchen - und er zahlt dafür den Preis in Form von Blockaden,
Minderwert, mangelndes Vertrauen in sich und andere.
Sobald
sich die Seele von ihrer Allmacht entfernt hat, sucht sie nach Wegen
der Überbrückung, z.B. durch Hilfe von außen, sowie nach inneren Wegen,
ihre Macht wieder zu erlangen. Dies kann durch Einsicht und ehrliches
Bemühen geschehen, welches langfristig der einzig erfolgversprechende
Weg ist - oder durch das Zuhilfenehmen von angebotenen Hilfsmitteln von
außen, die eine Abkürzung versprechen.
Der
Wunsch, rasch seine Ziele realisiert zu sehen, am besten mit
Erfüllungs-Garantie von außen, lässt den Menschen auf Lock-Angebote
anspringen, die die Umsetzung seiner Ziele versprechen. Manchmal
unterbreitet er auch selbst Lockangebote mit dem gleichen Ziel, rasch
zum Erfolg zu kommen.
Hier
kommen nun die Schwüre, Versprechen und Flüche ins Spiel - diese treten
nur dann auf, wenn Garantien von außen den gewählten Weg ebnen sollen.
Kinder wollen Glaubhaftigkeit erlangen
und ihrer Ernsthaftigkeit Ausdruck verleihen, und sind manchmal schnell
dabei zu sagen „ich schwör’s!“ Vor allem dann, wenn man sie anzweifelt.
Selbst Erwachsene verleihen ihrem Gesagten durch so eine Redewendung
mehr Glaubhaftigkeit.
Dahinter
können Erinnerungen an frühere Zeiten liegen, als man üblicherweise
seine Glaubhaftigkeit durch einen Schwur beweisen musste, als Teil einer
Abmachung oder Teil eines Vertrages.
Die Kirche
verlangt bis heute von ihren Pfarrern und Amtshinhabern Loyalität,
Verschwiegenheit und Gehorsam per Schwur. Bei mittelalterlichen Verhören
und Verhandlungen wurden Schwüre und Abschwörungen verlangt, um den
Status des „braven, folgsamen“ Anhängers zu beweisen und so von
Verfolgung verschont zu bleiben.
Bei kirchlichen Trauzeremonien werden den Heiratswilligen Schwüre der Treue
auferlegt. Die Redewendung „bis dass der Tod euch scheidet“ wird
mittlerweile sehr kontrovers gesehen. Ehepaare leben heute nicht mehr in
materiellen Symbiosen, sondern soziale Gesetze sorgen für eine
Grund-Versorgung eines jeden Menschen.
Die
Schnellebigkeit unserer heutigen Zeit sorgt auch für eine raschere
Veränderung der eigenen Werte und Ansprüche. Nicht jede Ehe übersteht
starke Veränderungen in den Erwartungen und im Verhalten der Ehepartner,
und im Gegensatz dazu kann nicht jede Ehe die hohen Erwartungen ans
Leben durch einen Ehepartner erfüllen.
Moderne Paare entwerfen heutzutage ihre eigene Absichtserklärung für den Traualtar.
Eine
Beziehung sollte idealerweise entwicklungsfördernd und nicht
entwicklungshemmend sein. Nur aus dem Grund zusammenzubleiben, weil man
Treue bis in den Tod geschworen hat, kann Krankheit, Unglück und
Depression ‚heraufbeschwören’. Vor allem kennen wir aus Therapien letale
Krankheiten als gesellschaftsfähige Erlaubnis, aus einer unglücklichen
Beziehung auszusteigen - „lieber sterben als noch weiter unglücklich
sein“ ist eine traurige Schlussfolgerung.
Das
Leben ist dazu da, sich auszudrücken, zu wachsen, zu lernen, eine Spur
zu hinterlassen! Die eigene Lebensfreude und Kreativität und
Selbstachtung einem schalen Schwur zu opfern, stellt eine Absage ans
Leben dar.
Im familiären Bereich wird einem Familienmitglied oft ein Schwur abverlangt:
Der
Schwur der Geheimhaltung eines Familiengeheimnisses, der Schwur am
Sterbelager, sich um ein anderes Familienmitglied zu kümmern, der
Schwur, das elterliche Unternehmen oder den Besitz zu bewahren und nicht
zu verkaufen usw.
Es gibt Blutsbruderschaften,
welche bis zu den Germanen zurückreichen. Hierbei wurde rituell unter
Vermischung von ein paar Tropfen Eigenblut in ein Getränk eine
Bruderschaft geschlossen zwischen nicht verwandten Männern. Jedem wurden
dieselben Rechte und Pflichten eingeräumt, die Aufnahme in die Gruppe
oder Kultur des anderen, und jeder versprach, den anderen zu
verteidigen, für ihn zu kämpfen, sich nach seinem Tod um seine Familie
zu kümmern usw.
In hierarchischen Positionen im Geschäftsleben oder in der Politik
steigt der Amtsinhaber automatisch in bestimmte Verträge und
Abmachungen ein, ohne diese im Detail unbedingt zu kennen. Bei
Amtsantritt verspricht oder schwört dieser Mensch, alle vorausgegangenen
Verträge zu würdigen und zu vertreten.
Bei zweifelhaften Organisationen
mit krimineller Energie schwört das neue Mitglied absoluten Gehorsam
und die Umsetzung aller ihm auferlegten Aufträge, selbst wenn das Tod
bedeutet für sich und andere. Im realitätsnahen Roman „Noble House“
musste jedes neue Oberhaupt des britisch-chinesischen Handelshauses
blind unterschreiben, demjenigen, der sich durch Vorlage einer
bestimmten Münze authentifizierte, ohne Fragen und Einwände JEDEN Wunsch
zu erfüllen: finanziell, materiell oder politisch. Hätte der neue
Amtsanwärter dieses Passus im Vertrag nicht unterschrieben, hätte er das
Amt nicht bekommen.
Manchem
Anwärter einer Führungsrolle in einem Geheimbund wurde ein Buch
vorgelegt, und bei Amtsantritt musste er die Hand darauf legen und blind
schwören, „bei allem, was in diesem Buch geschrieben steht, ich
verspreche, mich allen darin enthaltenen Regeln und Verordnungen zu
unterwerfen.“ Ohne das Buch jemals gelesen zu haben, hat er einen
Vertrag der vollkommenen Unterwerfung unterzeichnet!
Sie
sehen also, Verträge und Schwüre haben dieselbe Wirkung, außer dass
Schwüre rituell untermalt und somit stärker im Unterbewusstsein
verankert sind.
Flüche
können nicht willkürlich auferlegt werden. Sie stammen aus
zeremoniellen und religiösen Praktiken, aus der Schwarzmagie, und sie
sind oft im Aberglauben als Angstmache zu finden.
Flüche
wirken nur dann, wenn man vorher einen Vertrag oder einen Pakt
eingegangen ist, Versprechen abgegeben hat - und diese nicht einhält
oder ihnen zuwider handelt. Wie in einem modernen Vertrag wird in
magischen Abmachungen eine ‚Konventional-Strafe’ vereinbart bei
Zuwiderhandlung, z.B. „solltest du je unsere Geheimnisse an Unwürdige
verraten, wird Krankheit und Tod dich ereilen!“ „Im
Falle des Treuebruchs wirst du für immer ausgestoßen werden, keine
Gemeinschaft wird dich je wieder aufnehmen, du wirst in Einsamkeit und
Wahn verenden!“
In unseren Märchen ist wiederholt von Versprechen und Flüchen die Rede.
Immer
ist ein ‚Deal’ vereinbart worden und eine Person ist so versessen auf
ein bestimmtes Resultat, dass sie jedes Versprechen abgibt, ohne darüber
nachzudenken, was das wirklich bedeuten würde. Sobald man den Vorteil
erhalten hat, will man sich nicht mehr an die Vereinbarung halten und
sein Versprechen brechen. Nun können Flüche wirken, da man freiwillig
ein Versprechen gegeben hat und dieses nun mit freiem Willen bricht.
Therapeutisch
und menschlich betrachtet ist jedes Versprechen unethisch, da man sich
und andere bindet. Da die Bedingungen im Leben sich aber ändern mögen,
sind viele Versprechen kontraproduktiv, auch wenn man am Anfang eine
gute Absicht verfolgte. Absichtserklärungen sind die bessere Wahl, z.B.:
„Ich werde mein Bestes tun, um mich um meinen Bruder zu kümmern“.
„Ich werde das mir anvertraute Geheimnis wahren, solange ich keinen Nachteil darin sehe.“
Es
ist schon paradox, von anderen Menschen Verschwiegenheit zu verlangen,
die man selbst nicht hat, sonst würde man das Geheimnis ja gar nicht
weiter erzählen!
Jedes
Versprechen kann wieder aufgelöst werden, wenn Verantwortung und
Einsicht die Motive sind. Dies kann durch ein Gespräch geschehen, durch
schriftliche oder mentale Äußerung, wenn der Vertragspartner nicht
zugänglich, z.B. verstorben ist.
„Ich
habe damals meinem Vater am Sterbebett versprochen, mich um meinen
Bruder zu kümmern. Dies habe ich versucht, aber jegliche Hilfe von mir
wird als Einmischung erlebt. Ich sehe keinen Sinn mehr in diesem
Versprechen und löse es hiermit auf. Ich wünsche meinem Bruder nur das
Allerbeste und stehe ihm jederzeit als Unterstützung zur Verfügung, wenn
er dies wünscht.“
Hat
man den Eindruck, es laste ein Fluch auf einem selbst durch wiederholte
Sabotage-Akte von außen oder Unglücksserien oder es ist „wie verhext“ -
immer wieder werden Glück und Erfolg „wie von unsichtbarer Hand“
verhindert, kann man sich fragen:
Wenn ein Fluch auf mir liegen würde, wie würde er lauten?
Bei welcher Gelegenheit hätte ich ihn mir eingehandelt?
Welcher Deal, welcher unethische Vertrag wäre diesem Fluch vorausgegangen?
Wozu hätte ich meine Zustimmung gegeben?
Was war mein Vertragsbruch, so dass dieser Fluch auf mich wirken konnte?
Wie hätte ich mich richtig verhalten sollen?
Wie hätte ich vorgehen können, um mein Ziel zu erreichen, ohne mich auf solche zweifelhaften Abmachungen einzulassen?
Wovor hatte ich Angst, dass ich den geraden Weg nicht eingeschlagen habe?
Das
Ergebnis entspricht der Lernaufgabe. Meistens sind mangelndes
Selbstvertrauen, Angst vor Konsequenzen, Angst vor Ablehnung, Angst vor
Versagen die Gründe, warum wir auf riskante Deals setzen, ohne diesen
wirklich gewachsen zu sein.
Aus
Angst und mangelndem Vertrauen, die eigenen Ziele nicht aus eigener
Kraft zu schaffen, leistet man ein Versprechen: sich selbst oder anderen
privaten Personen, einem Gott, einem Magier oder einer religiösen
Gemeinschaft gegenüber.
Möglicherweise war das Ziel von vornherein unmoralisch, weshalb man sich auf einen unmoralischen Vertrag einließ. Beispiele: „Ich will meine Nebenbuhler vernichten“ „Ich will Allein-Herrscher sein“.
Der
Wortlaut des Versprechens als auch die Konsequenzen der Nichteinhaltung
sind bindend, sollten Endlos-Worte im Versprechen enthalten sein wie „immer“, „immer und ewig“, wirken sie zeitlos, auch über Inkarnationen hinweg.
Auflösung von Versprechen und Flüchen:
- Der Wortlaut der Vereinbarung, des Versprechens, des vermuteten Fluches muss wörtlich wiedergegeben werden.
- Der eigene unethische Anteil - das eigene Defizit, der Irrtum, das Überlistenwollen des Schicksals - sollten klar erkannt und definiert werden.
- Mit Selbst-Verantwortung und Einsicht kann man nun die alte Vereinbarung mit ihren Konsequenzen auflösen, ein Beispiel:
„Ich
sehe ein, dass ich mich einer Sekte verschrieb, weil ich mir nicht
zugetraut hatte, als eigenständiger Mensch meine Entwicklung
voranzubringen. Mein Irrtum war, dass ich anderen mehr Kompetenz verlieh
als mir selbst. Außerdem wollte ich die Verantwortung für eigene Fehler
nach außen abgeben und lästige Kritik vermeiden. Ich bin einen Vertrag
eingegangen, von dem ich im Grunde ahnte, dass er gefährlich war und -
bei Scheitern - meine Entwicklung meilenweit zurückwerfen würde.
Die
daraus entstandenen Nachteile und Verluste habe ich selbst in Kauf
genommen, und ich sehe sie als notwendige Lernerfahrung an.
Ich löse mich nun von dem damaligen Versprechen ... und den damit verbundenen Konsequenzen ...
Ich lerne daraus, dass es im Außen keine Garantien geben kann, und ich entlaste meine damaligen Sekten-Vertreter, die vermutlich selbst den gleichen Irrtümern erlegen waren wie ich.
Ich arbeite an der gesunden Entwicklung meines Selbstbewusstseins.
Ich definiere mein Ziel neu und gehe realistische Schritte in der Umsetzung.“
Abschließend möchte ich noch auf unsere bevorstehenden Veranstaltungen verweisen.
Meine Kollegen und ich nutzen die Frühjahrs-Energie, um starke Inhalte
bei den „Sonderveranstaltungen“ zu vermitteln! Es lohnt sich,
mitzumachen, auch als last minute - Besucher sind Sie herzlich
willkommen!
Thema des nächsten Newsletters schließt sich dem heutigen an:
Was sind die Wurzeln und Auswirkungen von Manipulation?
Für heute grüße ich Sie recht herzlich
Ihre Ingrid Vallières
Ihre Ingrid Vallières
Aktuelle Veranstaltungen
- Einführungsseminar “Geburt, Tod und Reinkarnation”
8./9. Juni 2018 in Stuttgart
Was
Anfang und Ende eines Lebens über unseren Charakter und unser Schicksal
aussagen. Karma-Indikatoren - wie wir unsere Vergangenheit besser
kennenlernen, um Potenziale zu nutzen und Konflikte zu lösen!
- Aufbauseminar “Beruf, Partnerschaft, Krankheit aus karmischer Sicht”
9. bis 11. Juni 2018 in Stuttgart
Beruf
als Berufung mit Potenzial-Assessment und karmischen Hintergründen,
Beziehungen und Partnerschaft als Spiegel - zum Genießen und Lernen an
den Herausforderungen, Krankheit als Wegweiser zur richtigen
Lebensgestaltung!
Mit viel Eigen-Erfahrung und Praxis in der Anwendung!
- Fachseminar I “Ausbildung in Psychologischer Beratungstechnik, Regressions- und Reinkarnationstherapie”
vom 13. bis 17. Juni in Bad Dürrheim
Sonder-Veranstaltungen:
“Das Vermächtnis von Atlantis” vom 7. bis 12. Mai auf Gozo/Malta
Vor
vielen Jahrtausenden haben entwickelte Hochkulturen auf Malta gewirkt
und faszinierende Kult-Stätten hinterlassen. Ein Ferien-Seminar auf
Malta mit Besichtigung der alten geschichtsträchtigen Tempel unter der
Führung von Experten ist an sich schon eine sehr bereichernde Erfahrung!
Dazu kommen atlantische bewusstseinserweiternde Seminare, untermalt von
Meditation und Selbsterkenntnis - mit garantiertem Tiefgang unter der
Schwingung der weisen zeitlosen Hochkultur!
- „Bewusstseins-Symposium - Zukunft Mensch, Fortschritt um jeden Preis?“
am 2. Juni in Davos/Schweiz
Unsere wahre Herkunft entdecken, Ablenkungen und Manipulation entlarven.
Unser
höchstes Gut ist unser freier Wille und unsere Schöpferkraft - diese
wieder zu beleben und von Irrtümern und Fremdbestimmung zu befreien, ist
Ziel dieses Symposiums! Erkenntnis und Heilung über die innere Wahrheit
erlangen - und mit Selbstverantwortung die Eigenermächtigung etablieren!
Anderthalbstündige Tages-Workshops mit den Referenten folgen am 3.