Julfest
Das Julfest ist ein nordeuropäisches Fest, das je nach religiöser Zuordnung zwischen der Wintersonnenwende und Anfang Februar gefeiert wird. In den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten heute jul oder jol, im Finnischen joulu, im Estnischen jõulud, im Englischen besteht der Begriff Yule, im Niederländischen Joel und auf Sylter Friesisch heißt es Jül oder Jööl.
Das Julfest ist ein nordeuropäisches Fest, das je nach religiöser Zuordnung zwischen der Wintersonnenwende und Anfang Februar gefeiert wird. In den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten heute jul oder jol, im Finnischen joulu, im Estnischen jõulud, im Englischen besteht der Begriff Yule, im Niederländischen Joel und auf Sylter Friesisch heißt es Jül oder Jööl.
Yalda-Nacht
wikipedia schreibt dazu:
Die Yalda-Nacht (persisch شب يلدا, DMG Šab-e Yaldā) ist ein iranisches Fest, welches in der „längsten und dunkelsten Nacht des Jahres“[1] zelebriert wird. Dies entspricht der Nacht der Wintersonnenwende, also der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember (im Schaltjahr der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember). Im iranisch-zoroastrischen Kalender entspricht dies der Nacht vom 30. Azar (Feuer) auf den 1. Dey (Schöpfer). Zugleich ist Yalda auch das Fest am „Vorabend der ersten vierzig Tage des Winters“.[1] Das Fest stammt ursprünglich aus dem Zoroastrismus, d. h. aus dem vor-islamischen Glauben der iranischen Völker, wird aber auch von den heute mehrheitlich muslimischen Völkern des iranischen Kulturkreises und Zentralasiens gefeiert.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Name und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der einheimische iranische Name des Festes ist Schab-e Tschelle(h) (= Schab-e Tschehel), „Nacht der Vierzig (Tage)“. Dieses war ursprünglich kein Fest, sondern ein religiöser Brauch um sich in der längsten und dunkelsten Nacht des Jahres gegen das Böse zu schützen. In der zoroastrischen Tradition waren Nachtstunden eine Zeit der Dämonen (siehe dews) und anderer böser Handlanger des satanischen Ahrimans. Zudem wurde geglaubt, dass die dunklen Mächte in der längsten und dunkelsten Nacht des Jahres besonders stark und aktiv seien, und den Menschen wurde entsprechend empfohlen achtsam zu bleiben und den Schutz in der Menge mit vertrauten Freunden und Verwandten zu suchen.[2] Aus diesem Brauch entwickelte sich das Familienfest, wie es heute noch besteht.
Die Zahl vierzig (tschehel) im Namen Schab-e Tschehel, gesprochen Schab-e Tschelleh, ist ein Verweis auf den ersten vierzigtägigen Abschnitt des Winters,[1] welcher am Tag nach Schab-e Tschelleh beginnt (siehe unten). Ein heute ebenfalls verwendeter Name des Festes ist Yalda. Dieses Wort stammt ursprünglich aus dem Christentum,[1] genauer aus Zweigen der frühen Kirche des Ostens, wie sie im Sassanidenreich vertreten war und dort Schutz fand. In dem mittelaramäischen Dialekt, wie er von dieser Ostkirche verwendet wurde, bedeutet Yalda wörtlich Geburt, und wurde im kirchentechnischen Sinn als Begriff für Geburt Christi verwendet.[3] Obwohl nicht klar ist, wann und wo der christliche Begriff ins Persische übernommen wurde, wurde Heiligabend in der frühen Kirche in der Nacht zur Wintersonnenwende zelebriert, in eben derselben Nacht wie Schab-e Tschelleh. Es wird angenommen, dass diese Gemeinsamkeit dazu führte, dass der Name des christlichen Festes so auf das einheimische Fest übertragen wurde. Heute sind beide Begriffe austauschbar.
Beide Begriffe sind erst aus islamischer Zeit belegt.[1] Ein älterer Name des Nachtfestes ist nicht bekannt, nur die des darauffolgenden Tages. Dieser Tag, der 1. Tag des 10. Monats, ist einer der zwölf Namenstage des zoroastrischem Kalenders, in diesem Fall, weil die Widmung des 1. Tages (genannt Ormazd) jeden Monats und die Widmung des gesamten 10. Monats (genannt Dae, Schöpfer, das Standard-Epitheton von Ormazd) sich an diesem Tag kreuzen. Entsprechend war der Tag im besonderen Maße der Schöpfung/Schöpfungstat des Ahura Mazdas geweiht und als Dschaschn-e Ormazd gefeiert. Noch im 10. Jahrhundert, also lange nach dem Sturz des zoroastrischen Sassanidenreiches, bezeugte Al-Biruni die Bedeutung des Tages und die seinerzeit (in Chorasmien) verwendete Namen: „Khorram-ruz (froher Tag), Kwar-ruz (Sonne-Tag) oder Navad-ruz (neunzig Tage [bis zum Nowruz]...)“.[1]
Bräuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Yalda-Nacht finden sich Freunde und Verwandte in den Häusern der Ältesten zusammen, wo sie die Nacht über gemeinsam feiern. Traditionell werden zu diesem Anlass vor allem Melonen, Granatäpfel, rote Trauben in Kongina (کنگينه) genannten luftdichten Tonschalen konserviert und Backobst gegessen. Meist sitzt man um das Korsi und liest aus dem Dīwān des persischen Dichters Hafis vor. Hierbei handelt es sich um das Fal-e Hafez (فال حافظ), also um eine Art Orakelbefragung oder Weissagung anhand der Hafez-Gedichte.[4]
Ein weiterer Brauch ist das Entzünden eines großen Feuers, das Licht und Hoffnung repräsentiert. Die Menschen freuen sich, dass das Licht neu geboren wird und sich gegen die Dunkelheit durchsetzt, denn nach der Yalda-Nacht werden die Tage wieder länger.
In der altpersischen Tradition kam der Herrscher in der Yalda-Nacht vom Thron herab und begab sich in die Wüste. Er schickte Diener und Wächter in den Urlaub und ging in ein Dorf, um dort die Nacht mit einfachen Bauern zu verbringen und ihnen zuzuhören.