Freitag, 27. Juli 2012

Rohmilchverkauf führt zu illegaler Verhaftung

Amerika - das Land der Freiheit? Räusper... Vielleicht hat der eine oder andere die Auseinandersetzung um die Herstellung und den Verkauf von unpasteurisierter, roher Milch nachverfolgt, über die immer mal wieder im Natural News Newsletter berichtet wurde. Jede Bauernfamilie in den USA, die Rohmilch verkauft, muss mittlerweile mit unangekündigten Hausdurchsuchungen rechnen - wohlbemerkt mit gezogener Waffe und Beschlagnahmung sämtlicher Computer, die nachher nicht mehr zurückgegeben werden. [1]
Dass daran mit Sicherheit nicht (oder vorsichtig gesagt, nicht nur) die amerikanische Lebensmittelbehörde ein Interesse hat, zeigt der jüngste, besonders krasse Übergriff auf den 65-jährigen James Stewart, Gründer eines kleinen Supermarktes in Californien ("Rawesome Foods"). Er versucht wie viele schon seit längerem sein Recht zu verteidigen, rohe, unpasteurisierte Milch zu verkaufen. Seine Vorgeschichte:
In Venice, Kalifornien, verkleideten sich Bundesbeamte ein Jahr lang als Hippies und kauften rohe Ziegenmilch und Joghurt von Rawesome Foods und stürmten dann ... mit gezogenen Schusswaffen den Bioladen. Das Verbrechen des Besitzers bestand darin, dass er die Lebensmittel, mit denen ich aufgewachsen bin, an Kunden verkaufte, die diese verlangten. Für diese ruchlose Tat ist James C. Stewart mit einer Anklage mit 13 Punkten konfrontiert und kam nur gegen eine Kaution in der Höhe von $123.000 frei.

Wie wurde Rohmilch zu einer „Gefahr für die Gesundheit?” Viel mehr Amerikaner sind gestorben an Kolibakterien in Fast-Food-Hamburgers und von Salmonellen in Eiern und Hühnern aus Massenproduktion. Wie viele aus meiner Generation wurde ich mit Rohmilch aufgezogen. Mathis Dairy belieferte damit die Häuser in Atlanta. Jahrzehnte später konnte man noch Mathis Dairy´s Rohmilch in Geschäften in Atlanta kaufen. Wie wurde die Versorgung mit einem gewöhnlichen Grundnahrungsmittel zu einem Verbrechen?
[2]
James Stewart wurde heute von drei bewaffneten Männern angegriffen, die keine Ausweisdokumente vorweisen konnten und Luxuslimousinen ohne Kennzeichen fuhren. Sie beschimpften ihn, nahmen ihn fest, sprühten Pfefferspray in sein Gesicht und drückten ihn gegen das Auto. Ein Zeuge bekam alles an seinem Mobiltelefon mit, ein weiterer filmte die Situation teilweise mit seiner Handy-Kamera. Nach eigener Aussage handelte es sich bei den drei Männern nicht um Polizeibeamte.

James wurde in Ventura County angeklagt, obwohl er dort kein Verbrechen begangen hat. Gegen eine Kaution in Höhe von $130.000 wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt, gezahlt von anderen Rohmilchaktivisten. Nun sitzt er wieder in Ventura County im Gefängnis und befürchtet, ein weiteres Mal gefoltert, einer Hungerkur unterworfen oder von den Polizeibeamten gar zu Tode gequält zu werden. Ebendiese Polizeibeamte haben nachweislich schon Durchsuchungsbefehle illegal unterzeichnet [3] und bewaffnete Razzien in seinem Supermarkt durchgeführt, ohne überhaupt jemals einen Amtseid geleistet zu haben, wie es das Californische Rechtssystem eigentlich vorsieht.
Rohmilch ist in den USA - wie kann es anders sein - natürlich aus Sicherheitsgründen verboten. Es wird behauptet, dass sie generell zu Infektionskrankheiten führen würde und deswegen soll sämtliche Milch pasteurisiert werden. Der Erhitzungsprozess führt zu einem veränderten Bakterienmilieu. Zur gesundheitlichen Argumentation seien hier nur kurz die Katzenversuche von Francis M. Pottenger erwähnt. [4]
Quelle: http://www.naturalnews.com/036611_James_Stewart_Bounty_Hunters_Ventura_county.html (27.07.2012)